03:23 Uhr, mitten in der Nacht und das Diensthandy klingelt. Die Nachtbereitschaft der Zentrale meldet einen Flug und wie immer eilt es. Eine Spende im norddeutschen Raum. Die Lunge soll entnommen und einem Patienten in München eingesetzt werden. Also, Augen weit auf und zuerst einmal das Wetter checken ob die gewünschten Ziele denn machbar (fliegbar) sind. Sind sie. Das heißt raus aus dem Bett und rein in die Uniform. Ab jetzt bleibt noch eine knappe Stunde bis zum Start.
Fanni fliegt mit der Deutschen Organspende Organisation
Fanni • 1. Juli 2022
Organspende polarisiert, entweder man entscheidet sich dafür oder dagegen. Dazwischen gibt es nichts.. oder doch ?
Fanni hat die Flüge der Deutschen Organstransplantations Organisation eine Weile begleiteten dürfen..

7/24 in Rufbereitschaft wartet eine ganze Flotte von Einsatzflugzeugen auf den eiligen Transport von Organen und Entnahme-Teams. Europaweit werden Spender und mögliche Empfänger durch eine intelligente Datenbank zusammengebracht. Passen die Voraussetzungen - dann muss es schnell gehen..
Die Deutschen sind Organspende-Muffel. Kein anderes europäisches Land verzeichnet so wenige Spenden wie die Deutsche Stiftung für Organtransplantation. Das mag viele Gründe haben.. Unsicherheit, Skandale in der Vergangenheit und die Schlagzeilen, noch in den Köpfen verankert sind. Religiöse Gründe, mangelnde Information und sicher auch ein ganzes Stück weit das fehlende Bedürfnis sich mit seinem eigenen Ableben auseinander zu setzen - wer will das schon.
Gesteuert werden alle Spenden in Europa von "Eurotranplant" mit Sitz in den Niederlanden. Ziel ist natürlich, möglichst vielen Patienten auf den Wartelisten mit einem geeigneten Spenderorgan zu helfen. Die Listen sind lang, die Chance den passenden Spender zu finden gering - entsprechend groß ist der Aufwand der bei einem tatsächlichen "Match" betrieben wird. Wo eine Leber es beispielsweise gut verträgt, wenn zwischen Entnahme und Implantation 7 bis 8 Stunden liegen, sind Lunge und vor allem natürlich Herz-Spenden grundsätzlich zeitkritisch.
Zurück zu unserem Nachtflug..
Während der Fahrt zum nahen Flughafen bekommen wir die nötigen Details. Wir fliegen von unserer Basis nach München und nehmen dort ein Ärzteteam an Bord. Es geht nach Hamburg. Die der Klinik näher gelegenen kleinen Flughäfen haben leider keinen Nachtbetrieb. Das hat die Nachtbereitschaft der Zentrale bereits alles ausgearbeitet und unsere Flugpläne sind beantragt. Den Transport der Ärzte zwischen Flughäfen und Kliniken organisiert das Team der DSO. Die Entnahme einer Lunge kann schonmal 4 Stunden dauern und so sind wir ganz glücklich das es Hamburg geworden ist und wir die Wartezeit auf das Ärzteteam einigermaßen komfortabel verbringen dürfen. Auf kleineren Flugplätzen ist manchmal nicht einmal ein Kaffee zu bekommen - da kann es schonmal ungemütlich werden.
Unser Copilot ist schon vor Ort und hat den Jet bereits aus dem Hangar ziehen lassen. Wir kommen ohne Verzögerung zur Startbahn und sind kurz darauf auf dem Weg nach München. Da geht es erfahrungsgemäß nicht ganz so beschaulich zu wie auf unserer schwäbischen Basis. Es herrscht schon reger Betrieb, aber wir werden mit unserem Ambulanzflug heute bevorzugt behandelt und dürfen ziemlich schnell landen und auf unsere Parkposition rollen - das klappt nicht immer so reibungslos.
Wer sich zu Lebzeiten keine Gedanken darüber macht, ob er Spender sein möchte oder nicht, der überlässt die Entscheidung quasi seinen Hinterbliebenen. Wird nach schwerer Krankheit oder einem Unfall ein endgültiges Ausfall aller Hirnfunktionen von zwei Ärzten unabhängig voneinander festgestellt, wird die zuständige Klinik dies der DSO als potentiellen Spender melden. Hat der Verstorbene diesbezüglich keine Angaben gemacht (Organspendeausweis, Patientenverfügung o. ä.) werden dann die Angehörigen um eine Entscheidung in seinem Sinne gebeten - das ist sicher in einem Zustand von Schock und Kummer keine einfache Aufgabe.
Auch wenn die Fliegerei unser "täglich Brot" ist, wir sind uns unserer wichtigen Fracht jederzeit bewusst. Jede Verzögerung wie zum Beispiel ein technisches Problem an Start oder Landeplatz oder an der Maschine könnte zum jetzigen Zeitpunkt die komplette Spende ruinieren. So ist man trotz aller Routine nach jedem erfolgreichen Einsatz doch immer ein bisschen erleichtert wenn alles rund gelaufen ist. Den Rückflug zur Basis dürfen wir dann einfach nur geniessen :-)
So ganz zu Ende ist unser Einsatz aber noch nicht. Die Logbücher führen sich auch nicht von alleine, der ungeliebte Papierkram muss erledigt werden. Die Zentrale bekommt noch unsere Landemeldung und wir übergeben die Dienstbereitschaft auf unsere Kollegen. Das Flugzeug wird gecheckt, getankt und wieder in den Hangar geschoben, startklar für den nächsten Einsatz - und der lässt nicht lange auf sich warten..
Umfragen zufolge stehen 81 % aller Deutschen einer Organspende positiv gegenüber doch nur 36 % haben einen Organspendeausweis. In Deutschland muss der Organspende zugestimmt werden - in vielen anderen europäischen Ländern hat man sich auf eine Widerspruchslösung geeinigt. D. h., hat die verstorbene Person einer Organspende zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen, zum Beispiel in einem Widerspruchsregister, können Organe zur Transplantation entnommen werden. Die Widerspruchslösung gilt in Bulgarien, Frankreich, Irland, Italien, Lettland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, der Türkei, Ungarn und Zypern. Das erklärt natürlich die deutlich höheren Zahlen an Spenden in diesen Ländern.
Wer sich einen Ausweis herunterladen möchte (egal ob zur schriftlichen Zustimmung oder Ablehnung) oder einfach nur weiterführende Informationen haben möchte, findet diese unter www.dso.de
oder auch bei www.organspende-info.de.
An dieser Stelle von mir ein ganz dickes Dankeschön an die Mitarbeiter der Firma Heli-Flight Ambulanzflugdienst für´s Mitnehmen, für Eure tollen Fotos und die vielen Einblicke und Informationen - Ihr macht einen tollen Job !
Teilen

Ein bisschen neidisch kann man ja schon werden wenn man so sieht wie die Promis von Location zu Location jetten.. staufrei, schnell und komfortabel - verlockend.. aber was kostet so ein VIP-Trip eigendlich ? Grundsätzlich ist die Kalkulation natürlich von einigen Faktoren abhängig wie der Flugstrecke natürlich Anzahl der Passagiere Kerosinverbrauch Start und Landegebühren der Flughäfen Luftsicherheitsgebühren Zusatzleistungen wie z.B. Catering usw. Nehmen wir doch mal an Du möchtest von Hamburg mit einem netten Jet ( ich habe mit den Daten einer Cessna Citiation II gerechnet ) zu den Filmfestspielen in Cannes reisen. Deine Flugstrecke beträgt 1142 Kilometer, also 2284 Km in total denn Dein Flugzeug muss ja auch wieder zurück.Der Verbrauch liegt bei ca. 143 Litern Kerosin und die reine Flugzeit wird 251 Minuten betragen.Dazu rechnen wir jetzt noch die an den beiden Flughäfen fälligen Start und Landgebühren und ( man gönnt sich ja sonst nichts ) ein nettes Catering mit ein paar leckeren Häppchen und Kaltgetränken. In total kommen wir hier auf einen Preis von € 12.800,- und da unser Flugzeug 8 Sitzplätze hat sind wir dann ( sofern Du 7 Mitreisende findest ) bei € 1.600,- pro Passagier. Vergleicht man das mit dem Preis für ein Businessclass-Ticket für die gleiche Strecke zahlst Du etwa das Doppelte, entscheidest aber individuell wann Du fliegen möchtest, wer Dich begleitet usw.

Zugegeben, ich bin ein bisschen aufgeregt. Auch wenn man schon ab und an mal mit einem Helikopter geflogen ist, so ein Rettungshubschrauber ist doch noch einmal eine ganz andere Hausnummer.. Deutschlands schnellster und leistungsstärkster Intensivtransporthubschrauber soll es sein, mit dem ich für einen Tag im Einsatz sein darf. Nach Reichelsheim in die Wetterau führt mich mein Weg, denn dort ist er stationiert, der Heli der Superlative. Eine ganze Menge Hubschrauber sind auf dem Gelände zu sehen denn hier sitzt die Basis der Firma Heli-Flight, dem Betreiberunternehmen der Rettungshubschrauber. Bereits seit 1996 wird ab diesem Standort für die Johanniter Luftrettung geflogen. Deutschland hat ein fast flächendeckendes Luftrettungssystem , die Einsätze der fliegenden Retter werden von mehreren Leitstellen aus koordiniert.

Diese leicht überspitzte "Jobbeschreibung" findet sich in einem Aufenthaltsraum einer Abfertigungsgesellschaft an einem großen deutschen Verkehrsflughafen. Die Mitarbeiter/innen sitzen täglich an den Check-In Schaltern für unterschiedliche Fluggesellschaften und sind verantwortlich für die Kontrolle der Reisedokumente, der Vergabe der Bordkarten und natürlich Euer Gepäck. Meist trifft man einen Teil des Teams dann auch am Gate wieder, wo das Einsteigen in den Flieger koordiniert wird und die Unterlagen mit den relevanten Informationen an die fliegenden Kollegen erstellt und übergeben werden. Manchmal mehrere hundert Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen trifft ein Check-In Agent im Laufe einer Schicht und jeder Reisende soll natürlich bestmöglich betreut werden. Der Job macht Spaß ! Es ist eine tolle Aufgabe mit ständig wechselnden Menschen in Kontakt zu sein und täglich neue Herausforderungen zu meistern. Kein Dienst ist wie der andere - doch manche Fragen und Aussagen ändern sich nie.. Deshalb hier die Top 5 der nervigsten Sätze am Check-In: Ihre Waage funktioniert nicht richtig ! Doch.. tut sie. Definitiv ! Die Kofferwaagen werden geeicht, in regelmäßigen Abständen.. und auch wenn Euer Gepäck zuhause noch viel weniger gewogen hat - hier gibt es nichts zu diskutieren. Wir finden die genauen Waagen auch nicht schön denn eben weil sie so genau und unverschämt ehrlich sind nutzen wir sie gelegentlich auch für die Kontrolle des eigenen Körpergewichts. Das tut manchmal weh - ist aber so :-) Das hat mir mein Reisebüro nicht gesagt ! Böses Reisebüro ! aber mal ganz ehrlich.. so ein kleines bisschen Eigenverantwortung muss man als Reisender / Urlauber vielleicht auch selbst übernehmen. Ein fehlendes Visum für Euer Fernziel, abgelaufene Personalausweise ( nein, der Führerschein reicht auch innerhalb Europas nicht aus.. ) oder Ähnliches können Euren Trip schon am Flughafen beenden. Man glaubt es kaum aber selbst der Flughafen an sich kann hier zu katastrophalen Missverständnissen führen. So hat zum Beispiel London gleich fünf Flughäfen die sich "London" nennen und Frankfurt Hahn (HHN) ist nicht Frankfurt am Main (FRA). Können Sie nicht mal ein Auge zudrücken ? So leid es mir manchmal tut, nein.. kann ich nicht. Weder bei fehlenden Dokumenten noch bei Übergepäck, denn beides könnte mich meinen Job kosten. Da die Fluggesellschaft für die Kontrolle der Reisedokumente in das Zielland verantwortlich ist kann da das zugedrückte Auge richtig teuer werden. Wird dem Passagier nämlich die Einreise verweigert ist die Airline nicht nur für seinen Rücktransport verantwortlich sondern kann auch noch mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden. In diesem Zusammenhang immer wieder gerne genommen: " Kann ich Ihnen meinen Reisepass nicht faxen ? " äähm.. sorry, aber das wäre ungefähr so hilfreich wie wenn sie mir einen Hunderter faxen würden.. Verfälschte Gewichtsangaben beim Gepäck können zudem auch noch sicherheitsrelevant sein denn die erfassten Kilos der Check-In Agents fließen in die Gesamtberechnung des Abfluggewichts Eures Flugzeuges ein. Da kommt es natürlich nicht auf ein, zwei Kilo an aber bei mehreren hundert Passagieren käme da schnell einiges zusammen. Passen Sie gut auf meinen Koffer auf ! Es ist wirklich eine nervige Angelegenheit wenn ein Gepäckstück einmal verloren geht aber da müssen auch wir uns auf die Technik verlassen. Mit dem festen und sicheren Anbringen des Labels (Bagtag) an Eurem Koffer ist die Arbeit des Mitarbeiters am Check-In eigendlich getan. Aber Ihr selbst könnt zur Sicherheit Eures Gepäcks auch noch das ein oder andere beitragen.. erscheint pünktlich am Abfluggate - denn Euer Gepäck ist Euch elektronisch zugeordnet und wird erst verladen wenn auch Ihr als Passagier zum Einsteigen bereit seid. Das soll verhindern das Gepäckstücke ohne den dazugehörigen Besitzer im Flieger landen. fragt bei wirklich wichtiger Fracht noch einmal nach - denn die meisten Boarding-Systeme erlauben es den Mitarbeitern am Gate zu sehen ob Euer Koffer schon zur Verladung bereit steht (aber bitte nur einen Kollegen fragen der wirklich grade ein wenig Zeit hat.. und alleine ! für ein komplettes Großraumflugzeug können wir das leider nicht kontrollieren) bewahrt die kleinen Gepäckabschnitte gut auf - denn wenn wirklich einmal etwas verloren geht helfen diese bei der Suche den Kollegen von "Lost & Found" ganz immens. Der Barcode auf dem Abschnitt enthält Eure kompletten Daten und wird für eine elektronische Suche zwingend benötigt ! Fliegen Sie jetzt auch mit ? schön wär´s ja.. aber nein, auf uns wartet in der Regel der nächste Flieger mit den nächsten Passagieren zur Abfertigung. Oder vielleicht auch der Feierabend nach einer langen (Nacht-)Schicht.. aber schön das Ihr uns mitnehmen wollt - das gibt uns das Gefühl einen guten Job gemacht zu haben !

Auch die jüngste britische Pilotin Ellie Carter, die mit 16 Jahren in Januar 2019 ihren Flugschein erworben hat, wurde auf das Kinderbuch aufmerksam. Von ihr stammt die Idee, Willow "zum Leben zu erwecken" und sie zur Motivation und natürlich auch ein bisschen zur Freude anderer Pilotinnen eine Challenge auszurufen.. Schaffen wir es Willow von Europa zu ihrer "Mutter" nach Australien fliegen zu lassen - nur mit weiblichen Piloten ?

Es begab sich an einem Sonntag im September.. Ich bin in Schottland unterwegs und weil es da neben ganz viel Regen auch ganz viel Whiskey gibt möchte ich die Royal Lochnagar Destille besuchen. Flugs das Mietauto auf einem erfreulich großen und erstaunlich vollen Parkplatz an einer hübschen Brücke abgestellt und los gehts.. Der Weg zum schottischen Lebenselixier ist ausgeschildert. Das Gelände ist merkwürdig stark gesichert und dem aufmerksamen Besucher erschließt sich auch spätestens beim entlangflanieren an einem mächtigen, schmiedeeisernen Tor das er sich auf einem irgendwie wichtigen Gelände befindet. Neben der Destille liegt Balmoral Castle, Sommerresidenz der Royals.. wie praktisch ;-) Wir tappen also eine gute Meile durch einen Wald um tatsächlich die Destille zu finden, die - Überraschung - Sonntags geschlossen ist .. Kein Whiskey für Fanni.. schade :-/ Also heißt es für uns (mittlerweile wieder einmal pitschnass) zurück zum Auto, durch den tropfenden Wald.. unterwegs stelle ich fest das die Royals - wer kann, der kann - auch einen eigenen Golfplatz haben.. die haben wahrscheinlich auch Royal Lochnagar Whiskey. Ob dieser Ungerechtigkeit klaue ich zumindest einen vergessenen Golfball. Zurück an der Brücke werden wir von einer leicht hysterischen Polizistin.. genau genommen eine von vielen mehr oder weniger aufgeregten Uniformierten empfangen.. das wird ja wohl nicht wegen meinem geklauten Golfball sein ? Auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke erwartet uns eine fröhliche Menschenmenge mit gezückten Kameras und Handys in den Händen.. und ich denke „gib denen noch ein paar Fähnchen in die Hand .. die tun ja als wär ich die Queen“ Ich hatte es noch nicht fertig gedacht als sich das Tor hinter uns öffnet und wer fährt wohl vorbei ? Das schlechte Photo ist meiner mangelnden Vorbereitung geschuldet, ich hab sie abgeschnitten.. die Queen !